Die Abteilung

Um die Jahrhundertwende setzt überall in Deutschland die Blütezeit für das erst verlachte Fahrrad oder Veloziped ein. Auch in Vöhringen führt die Begeisterung für das Radfahren und den Radsport zur Gründung eines Vereins.


Die Gründungsmitglieder des Radfahrer-Clubs Vöhringen am 14.08.1898 vor dem Gasthof „Zur Friedenslinde“

Bei der ersten Zusammenkunft am 14.August 1898, die zur Gründung des Vereins führt, sind zwar alle fahrradbe-geistert, aber nicht alle im Besitz eines Fahrrads. Als erster Vorstand wird der Betriebsleiter der Wieland-Werke, Ludwig Barth, gewählt. Die Radsportfreunde befassen sich mit allen möglichen Sparten dieses neuartigen Sports, die heutzutage nicht mehr üblich sind, wie z.B. Hochradfahren, Langsamfahren Ringstechen und Hindernisfahren. Bei jeder Radsportveranstaltung gehören Vorführungen dieser Disziplinen zur Selbstverständlichkeit. Großer Wert wird auch auf das sehr beliebte Corso-Fahren gelegt.

Die Kriegsjahre 1914-1918, aber auch die Nachkriegjahre sind wirtschaftlich so schlecht, daß nicht sofort an die alte Tradition angebundwn werden kann. Im Juni 1925 ist es vor allem dem ersten Vorstand Andreas Staiger und seinen Helfern zu verdanken daß der Verein wieder aufgebaut wird und in den nachfolgenden Jahren die Vöhringer Radsportler weithin bekannt werden.

1938 wird Zyprian Starkmann neuer Vorstand. Bereits mit der Amtsübernahme beginnt die erfolgreiche Mannschaft zu schrumpfen. Aller Idealismus kann nicht verhindern, dass nicht nur die Fahrer, sondern auch die Funktionäre dem Verein durch Einberufungen verloren gehen. Bei der Generalversammlung am 17.Mai 1941 in der Friedenslin-de sind von ursprünglich 80 Mitgliedern nur noch 29 anwesend. Mit Mehrheit wird die Auflösung des Vereins beschlossen.

Am 30.Oktober 1948 treffen sich die alten Radsportfreunde auf Initiative von Zyprian Starkmann im Gasthof „Schwarzer Adler“, um den Verein neu zu gründen. Zum ersten Vorsitzenden wird Zyprian Starkmann gewählt. Der Verein nennt sich nun „Radsport Dürkop Vöhringen 1898“ Der Verein nimmt einen riesigen Aufschwung und kann kurze Zeit später 60 Mitglieder vermelden. Durch den Zugang von Erwin und Walter Klasar kommen erste Impulse für Kunstradfahren und Radball hinzu.

Die Zunahme des Straßenverkehrs zwingt die Radsportler immer mehr, von der Straße auf die Bahn auszuweich-en. So sind auch die Radsportler die Hauptinitiatoren zur Gründung des Sportrings mit dem Ziel, eine geeignete Rundbahn(Aschenbahn) um ein Spielfeld anzulegen. Mit vielen freiwilligen Arbeitsstunden kann dieses Wunschziel erreicht werden. Mit Unterstützung der Wieland-Werke kann auf der Bahn um das neuerbaute Stadion anläßlich der Sport- und Heimatwoche 1951 vor vielen Zuschauern das erste Rundstreckenrennen, bei dem der Vöhringer Max Harder siegte, durchgeführt werden. Diese erste Rennen gibt so viel Auftrieb, daß jährlich nun zwei internatio-nale Rundstreckenrennen veranstaltet werden.

1951 wird Michael Kast für drei Jahre zum ersten Vorsitzenden gewählt. 1954 tritt Walter Klasar die Nachfolge als Vorsitzenderan. Mit ihm, der als Saalradsportler von sich reden machte, nimmt der Verein einen nie geahnten Auf-schwung. Mit 120 Mitgliedern ist Vöhringen der stärkste Radsportverein in Schwaben. Mit dem Querfeldein-Rennen kommt eine neue Radsportart auf den Vormarsch Nach intensiven Bemühungen wird am 14.Januar 1962 das erste internationale Querfeldein-Rennen auf einer äußerst schwierigen Strecke in Illerberg durchgeführt. Diese Rennen, das einen enormen Zuschauerzuspruch verzeichnen kann, ist der Auftakt für viele erfolgreiche Querfeldein-Rennen bis Mitte der 70er Jahre.

Am 15.August 1970 stimmten auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung alle Anwesenden für die Auflösung des Vereins und zum Beitritt in den neuen Fusionsverein. Vorsitzender Walter Klasar informiert darüber, dass es der Rennsportabteilung an eigenen Fahrern fehlt. Dies hindert die Abteilung aber nicht daran, auch weiterhin große internationale Querfeldein-Rennen, sowie anlässlich der Sport- und Heimatwoche Rundstreckenrennen und Kriterien durchzuführen.

Der Sportclub Vöhringen 1893 e.V. wird am 17.Oktober 1970 aus der Taufe gehoben. Die drei Vöhringer Sportver-eine Turn- und Sportverein 1893 (TSV), Kickers Vöhringen 1920 (FKV) und Der Radfahrerclub 1898 (RCV) die seit 1950 dem Sportring als Dachorganisation angehören, fusionieren zu einem Großverein

Walter Klasar wird erster Abteilungsleiter der Radsportabteilung im SCV. Johann Kocsis übernimmt am 11.11.74 das Amt als Abteilungsleiter und bemüht sich mit spürbarem Erfolg mit dem Aufbau einer Jugendmannschaft wieder zu einer Rennsport-Mannschaft zu kommen.

Udo Göbel übernimmt 1978 als Leiter die Radsportabteilung. Mit Brigitte Götzfried bekommt 1980 die Abteilung und überhaupt der SCV erstmals eine Frau als Abteilungsleiterin. Mit dem internationalen Radkriterium am 26.Juni 1983 anläßlich der Sport- und Heimatwoche kommt nicht nur das sportliche Aus für die Radsportveranstaltungen, sonder gleichzeitig auch das vorläufige Aus für die Radsportabteilung selbst. Die Abteilung wird nicht abgemeldet und soll bei entsprechendem Interesse wieder aufleben.

1991 wird mit Ludwig Schrapp (Lude) wieder ein neuer Abteilungsleiter gefunden. Seither werden mit großem Erfolg Radkriterien veranstaltet.

2018 übernahm dann Harald Schiller (Maax) die Abteilungsleitung und etablierte zusätzlich zum Rennrad noch das MTB (Cross Country) Training für Fortgeschrittene und Kinder/Jugendliche und Anfänger. Nach ca. 3 Jahren Amtszeit übernahm Rouven Behr, 2022, das Amt als Abteilungsleiter und führt die etablierten Strukturen fort.

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